FM-Tätigkeiten für den Betrieb eines Neubaus
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 Wichtige FM-Tätigkeiten für den Betrieb eines Neubaus
Der zukünftige Betrieb eines Neubaus bringt ein breites Spektrum an Facility-Management-Tätigkeiten mit sich, die klar auf die Verantwortlichen verteilt werden müssen. Oberste Priorität haben dabei alle Maßnahmen, die den sicheren, rechtskonformen und unterbrechungsfreien Start des Standortes gewährleisten. Dazu gehören insbesondere die strategische Vorbereitung und Organisation durch den Head of FM (inkl. rechtzeitiger Vergabe aller nötigen Dienstleistungen und Umsetzung der Betreiberverantwortung), die Inbetriebnahme und Sicherstellung der technischen Infrastruktur durch den Gruppenleiter Technischen FM (alle kritischen Anlagen müssen zuverlässig laufen, Prüfungen absolviert sein), die Bereitstellung aller Basis-Services durch Facility Services (saubere, bewachte und funktionsfähige Arbeitsumgebung vom ersten Tag an), sowie die funktionierende Betriebsgastronomie (Verpflegung der Mitarbeiter ohne Anlaufprobleme unter strikter Einhaltung der Hygiene).
Innerhalb dieser Bereiche sind die Top-Prioritäten Sicherheit & Compliance (Nichts geht über die Sicherheit von Menschen und Anlagen – Brandschutz, Arbeitssicherheit und Hygiene müssen lückenlos erfüllt werden (nicht verschiebbar)), Betriebskontinuität (Produktion und wichtige Geschäftsprozesse dürfen keinen Stillstand erfahren. Deshalb stehen technische Zuverlässigkeit, Reinigung in sensiblen Bereichen und Verpflegung gleichauf an vorderster Stelle), termingerechte Vorbereitung (Alle Vorbereitungen, die bis zur Eröffnung abgeschlossen sein müssen (Personal, Verträge, Umzug, Einrichtung), haben im Vorfeld absoluten Vorrang. Verzögerungen hier könnten den Start gefährden), Mitarbeiterzufriedenheit ab Tag 1 (Ein neuer Standort ist auch Change für die Belegschaft. Ein positives Erlebnis – saubere Büros, funktionierende IT und Infrastruktur, gute Bewirtung – sorgt für Akzeptanz. Daher genießen diese "Wohlfühl"-Faktoren ebenfalls hohe Aufmerksamkeit bei der Planung)..
Nach der erfolgreichen Eröffnung wird das Facility Management in den Regelbetrieb übergehen. Dann verschieben sich manche Prioritäten leicht hin zu Optimierung und kontinuierlicher Verbesserung (z.B. Energieeffizienzmaßnahmen, Feintuning von Services anhand von Feedback). Die Grundlage aber bleibt ein professionell organisiertes Facility Management, in dem jeder der genannten Rolleninhaber seine Cluster von Aufgaben kennt und proaktiv erfüllt.
FM-Aufgaben im Neubau-Betrieb
- Hintergrund und Ausgangslage
- Head of Facility Management
- Gruppenleiter Technisches
- Gruppenleiter Facility Services
- Gruppenleiter Betriebsgastronomie
Hintergrund und Ausgangslage
 
 Hintergrund und Ausgangslage im Bauprozess
Analyse der Projektgrundlagen, Zieldefinition und Rahmenbedingungen als Basis für ein effizientes Facility Management und Gebäudebetrieb.
Für das Facility Management (FM) bedeutet der vielfältige Gebäudebetrieb am neuen Standort ein breites Aufgabenspektrum. Bereits in der Übergangsphase von Bau zu Betrieb müssen wesentliche Weichen gestellt werden: Ein Generalunternehmer (GU) errichtet das Gebäude, während Nutzerausbauten und technische Anlagen separat geplant und integriert werden. Das FM-Team muss die Inbetriebnahme sorgfältig begleiten, um einen reibungslosen Start sicherzustellen. Zudem ist die Betreiberverantwortung – also die rechtliche Verantwortung für Sicherheit und ordnungsgemäßen Betrieb – zentral zu berücksichtigen.
Um die vielen Aufgaben übersichtlich zu strukturieren, werden im Folgenden die relevanten Tätigkeiten nach den Linienfunktionen im FM geordnet:
- Head of Facility Management (Leiter Facility Management) 
- Gruppenleiter Technisches Facility Management 
- Gruppenleiter Facility Services 
- Gruppenleiter Betriebsgastronomie 
Rollenprofil:
 
 Gesamtverantwortung im Facility Management
Der Leiter FM entwickelt Strukturen, sichert Betreiberpflichten und koordiniert bereichsübergreifend Produktion, Logistik, Verwaltung und Dienstleister.
Der Leiter Facility Management trägt die Gesamtverantwortung für den Gebäudebetrieb am neuen Standort. Er entwickelt Strategien und Strukturen, sorgt für die Einhaltung aller rechtlichen Pflichten (Betreiberverantwortung) und stellt die Leistung der internen FM-Teams und externen Dienstleister sicher. Zudem koordiniert er bereichsübergreifend die Anforderungen von Produktion, Logistik, Verwaltung und Gastronomie.
Cluster 1: Strategische Planung und Organisation
Dieser Aufgabencluster umfasst die langfristige Planung der FM-Aktivitäten sowie den Aufbau effizienter Strukturen und Prozesse für den neuen Standort. Hier legt der Head of FM den Grundstein dafür, dass der Gebäudebetrieb die Unternehmensziele unterstützt und reibungslos verläuft. Schwerpunkte sind Budgetierung, Organisationsaufbau und die Vorbereitung der Inbetriebnahme.
Strategische Planung und Organisation
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| FM-Strategie für den neuen Standort entwickeln | Hoch | Gesamtkonzept für Betrieb, Instandhaltung und Services festlegen (inkl. Insource/Outsource-Entscheidungen). | 
| Budgetplanung und Kostenkontrolle etablieren | Hoch | Jahresbudget für FM (Personal, Dienstleistungen, Betriebskosten) planen und laufendes Controlling sicherstellen. | 
| Organisationsstruktur und Team aufbauen | Hoch | Aufgabenverteilung definieren, Gruppenleiter (Technik, Services, Gastronomie) einsetzen und schulen. | 
| Übergabe von GU-Bau & Nutzerausbau koordinieren | Hoch | Abnahmen vom GU und der Nutzer-Ausbaugewerke begleiten; Vollständigkeit von Dokumentation (Pläne, Handbücher, Wartungsunterlagen) sicherstellen. | 
| Inbetriebnahme-Planung und Umzugsmanagement | Hoch | Detaillierten Plan für Hochlauf des Betriebs und den Umzug der Bereiche aus alten Standorten erstellen; Minimierung von Unterbrechungen für Produktion und Mitarbeiter. | 
| Nachhaltigkeits- und Energieziele integrieren | Mittel | Sicherstellen, dass Gebäudebetrieb nachhaltigkeitsgerecht erfolgt (Energieeffizienz, Mülltrennung, Ressourcenschonung gemäß Unternehmensvorgaben). | 
Hinweis:
Strategische Planung ist kritisch (hoch), da frühzeitig entschieden werden muss, wie der Betrieb organisiert und finanziert wird. Besonders die Übergabephase und Inbetriebnahme bedürfen akribischer Planung, um einen reibungslosen Start zu gewährleisten. Nachhaltigkeit ist wichtig, hat jedoch im unmittelbaren Hochlauf eine etwas geringere Priorität (mittel) gegenüber betriebsnotwendigen Aktivitäten.
Cluster 2: Betreiberverantwortung und Compliance
In diesem Cluster stehen alle Aufgaben rund um die rechtlichen Betreiberpflichten und die Sicherheit im Gebäudebetrieb im Fokus. Der Head of FM muss gewährleisten, dass der Betreiber seine gesetzlichen Pflichten erfüllt, indem er klare Verantwortlichkeiten definiert und überwacht, dass Prüfungen, Wartungen und Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden.
Betreiberverantwortung und Compliance
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Betreiberpflichten identifizieren und delegieren | Hoch | Alle relevanten gesetzlichen Pflichten (z.B. Wartungen, Prüffristen nach BetrSichV, TPrV, DGUV etc.) ermitteln und zuständige Mitarbeiter/Dienstleister benennen. | 
| Regelwerk und Dokumentation für Compliance aufsetzen | Hoch | FM-internes Regelwerk (Betriebs- und Wartungspläne, Prüfbuch) einführen; lückenlose Dokumentation aller Prüfungen und Wartungen sicherstellen. | 
| Sicherheitskonzept und Notfallpläne erstellen | Hoch | Gebäudeübergreifendes Sicherheits- und Notfallmanagement (Evakuierungsplan, Brandschutzordnung, Erste-Hilfe-Konzept) erarbeiten und mit HSE-Abteilung abstimmen. | 
| Schulungen zur Betreiberverantwortung durchführen | Mittel | FM-Team und Dienstleister regelmäßig zu Pflichten (z.B. Arbeitssicherheit, Hygiene, technische Prüfungen) schulen, um Bewusstsein und Kenntnisse sicherzustellen. | 
| Kontrollmechanismen und Audits etablieren | Mittel | Interne Audits oder Kontrollen planen, um Einhaltung der Betreiberpflichten zu überwachen; bei Abweichungen Gegenmaßnahmen einleiten. | 
| Versicherungs- und Haftungsfragen klären | Mittel | Versicherungsschutz (Haftpflicht, Sachversicherungen) überprüfen und sicherstellen, dass Auflagen (z.B. Wartungsintervalle) für Versicherungsschutz erfüllt sind. | 
Hinweis:
Die Betreiberverantwortung hat oberste Priorität, da Verstöße rechtliche Konsequenzen und Gefahren für Personen mit sich bringen können. Hohe Priorität genießen daher das Aufsetzen von Compliance-Strukturen und Sicherheitskonzepten gleich zu Beginn. Schulungen und Audits sind ebenfalls wichtig, können jedoch als mittel priorisiert etwas nachgelagert erfolgen, sobald die Grundstrukturen etabliert sind. Insgesamt muss der Head of FM hier von Anfang an den Fokus auf Sicherheit und Gesetzeskonformität legen.
Cluster 3: Vertragsmanagement und Dienstleistungssteuerung
Der neue Standort erfordert zahlreiche Facility Services (z.B. Reinigung, Betrieb und Instandhaltung technischer Anlagen, Sicherheitsdienst, Catering), die größtenteils fremdvergeben oder in größeren Paketen (“gebündelte Vergaben”) ausgeschrieben werden sollen. In diesem Cluster steuert der Head of FM die Vergabe, Überwachung und Qualitätssicherung dieser Dienstleistungen.
Vertragsmanagement und Dienstleistungssteuerung
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Dienstleistungspakete schnüren (gebündelte Vergaben) | Hoch | Ausschreibungsstrategie festlegen: zusammenhängende Leistungen bündeln (z.B. integrierter technischer FM-Vertrag, kombinierter Reinigungs- und Sicherheitsservice), um Synergien und Kostenvorteile zu erzielen. | 
| Ausschreibungen durchführen | Hoch | Externe Dienstleister rechtzeitig (spätestens 2026) ausschreiben und vergeben, damit Verträge starten; Leistungsbeschreibungen und KPIs definieren. | 
| Vertragscontrolling und SLA-Management | Hoch | Service-Level-Agreements überwachen; regelmäßige Leistungsmeetings mit Dienstleistern durchführen; bei Abweichungen Gegensteuern oder Vertragsstrafen anwenden. | 
| Dienstleister-Einarbeitung am Standort koordinieren | Hoch | Externe Teams (z.B. Reinigungsfirma, Sicherheitsdienst, Technik-Wartung) vor Ort einweisen, Zugangsberechtigungen und Ansprechpartner klären; Startphase eng begleiten. | 
| Qualitätsmanagement der Services etablieren | Mittel | Rückmeldesystem für Nutzer (Mitarbeiterzufriedenheit mit Reinigung, Kantine etc.) einführen; regelmäßige Qualitätsbegehungen und Benchmarks durchführen. | 
| Kostenoptimierung durch Vertragsmanagement | Mittel | Verträge laufend überprüfen auf Effizienz; Bündelung weiterer Leistungen oder Nachverhandlungen bei Bedarf zur Kostenreduktion durchführen. | 
Erläuterung Priorität:
Die rechtzeitige Vergabe gebündelter FM-Services ist geschäftskritisch (hoch), da der reibungslose Betrieb ohne Unterbrechung der Produktion und Büroarbeit sichergestellt sein muss. Daher haben Ausschreibungen und Dienstleister-Onboarding höchste Dringlichkeit im Vorfeld der Inbetriebnahme. Das laufende SLA-Management ist dann kontinuierlich wichtig, um die Servicequalität zu halten (ebenfalls hoch, sobald Betrieb läuft). Qualitätsverbesserungen und Kostenoptimierung sind zwar wichtig, aber mittel priorisiert, da zunächst die Grundversorgung stehen muss, bevor Feinoptimierungen vorgenommen werden.
Cluster 4: Teamführung und bereichsübergreifende Abstimmung
Als Leiter verantwortet diese Rolle nicht nur Prozesse, sondern auch das Personal im FM-Bereich und die Abstimmung mit anderen Abteilungen. In diesem Cluster liegen Aufgaben rund um Mitarbeiterführung, Kommunikation und die Koordination mit den Nutzern des Gebäudes (Produktion, Logistik, Entwicklung, Verwaltung).
Teamführung und bereichsübergreifende Abstimmung
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| FM-Team führen und entwickeln | Hoch | Regelmäßige Teammeetings mit Gruppenleitern; Ziele setzen, Leistung beurteilen; Schulungsbedarfe erkennen und Teamentwicklung fördern, um ein kompetentes und motiviertes FM-Team sicherzustellen. | 
| Abstimmung mit Produktions- und Bereichsleitern | Hoch | Enger Dialog mit Leitungspersonen der Fertigung, Lager, Labore und Büros, um deren Anforderungen an FM zu verstehen; regelmäßige Abstimmungsrunden einrichten, damit der FM-Betrieb die Kernprozesse bestmöglich unterstützt. | 
| Reporting an Unternehmensleitung | Mittel | Regelmäßige Berichtserstattung über FM-Kennzahlen (Kosten, Performance, Vorfälle) an die Unternehmensleitung; Gewährleisten, dass FM-Themen im Management Gehör finden. | 
| Change-Management und Mitarbeiterkommunikation | Mittel | Bei Änderungen im Gebäude oder Services (z.B. neue Richtlinien, Umzüge, Umbauten) alle Betroffenen frühzeitig informieren; Feedback der Mitarbeiter einholen und in FM-Verbesserungen einfließen lassen. | 
| Arbeits- und Gesundheitsschutz koordinieren | Mittel | Mit HSE- oder Arbeitssicherheitsbeauftragten zusammenarbeiten, um arbeitsplatzbezogene Sicherheit und Gesundheit (inkl. ergonomische Maßnahmen, Unfallverhütung) im Gebäude zu fördern. | 
Erläuterung Priorität:
Hohe Priorität hat die Führungs- und Kommunikationsarbeit des Head of FM, da ein neues großes Team koordiniert und auf gemeinsame Ziele eingeschworen werden muss. Gerade die Abstimmung mit Produktions- und Bereichsleitern ist entscheidend, damit die FM-Services von Anfang an bedarfsgerecht ausgerichtet sind – ein unmittelbar wichtiger Erfolgsfaktor. Reporting und Change-Management sind mittel wichtig: sie sollten etabliert werden, können aber im Tagesgeschäft etwas hinter der unmittelbaren Betriebsorganisation zurückstehen, solange die Grundkommunikation funktioniert.
Rollenprofil:
Der Gruppenleiter Technisches FM verantwortet den Betrieb und die Instandhaltung aller technischen Anlagen und baulichen Einrichtungen. Dazu zählen Gebäude- und Versorgungstechnik (Heizung, Klima, Lüftung, Sanitär, Elektro), sicherheitstechnische Anlagen (z.B. Brandmelde- und Sprinkleranlage) sowie spezielle technische Infrastrukturen für Produktion, Lager und Labore. Er stellt die Verfügbarkeit dieser Systeme sicher, koordiniert Wartungen und Reparaturen und sorgt für die Einhaltung technischer Sicherheitsvorschriften.
Cluster 1: Technischer Gebäudebetrieb und Instandhaltung
Dieser Cluster umfasst die laufende Betriebsführung der gebäudetechnischen Anlagen und die geplante Instandhaltung. Ziel ist, Störungsfreiheit zu gewährleisten und die Lebensdauer der Anlagen zu maximieren. Hier fallen alle klassischen Hard FM-Aufgaben an, die im Tagesgeschäft anfallen.
Technischer Gebäudebetrieb und Instandhaltung
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Betrieb der TGA-Systeme sicherstellen | Hoch | Überwachen und Steuern von Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär, Elektrik sowie Gebäudeleittechnik, um einwandfreie Bedingungen für Fertigung, Labore und Büros (Temperatur, Luftqualität, Stromversorgung) zu gewährleisten. | 
| Wartungsplanung für Anlagen (HVAC, Elektro etc.) | Hoch | Wartungsintervalle für alle technischen Anlagen gemäß Herstellervorgaben und Normen festlegen; Wartungspläne erstellen (inkl. Zuständigkeiten, Termine) und im CAFM-System pflegen. | 
| Entstörungsmanagement und Instandsetzungen koordinieren | Hoch | Eingehende Störungsmeldungen (z.B. Klimaanlage fällt aus, Tür klemmt) priorisieren und beheben (mit eigenem Technikerteam oder Dienstleistern); Notfallreparaturen (z.B. Stromausfall) unverzüglich organisieren. | 
| Instandhaltungsdokumentation führen | Hoch | Jede Wartung und Reparatur in Dokumentation/CAFM-System erfassen; Wartungsberichte archivieren, um Historie nachzuverfolgen und Gewährleistungsansprüche zu sichern. | 
| Gewährleistungsmanagement Neubau | Hoch | In den ersten Betriebsjahren Gewährleistungsfristen der vom GU erstellten Anlagen überwachen; bei Mängeln rechtzeitig Meldung machen und Nachbesserung durchsetzen, um Kosten zu sparen. | 
| Facility-Servicedesk technisch betreuen | Mittel | Interne Meldewege für technische Probleme etablieren (Helpdesk oder Ticketsystem); Benutzeranfragen aus Büros oder Produktion entgegennehmen und technisch bearbeiten. | 
| Ersatzteil- und Lagerwirtschaft | Mittel | Kritische Ersatzteile und Verschleißmaterial auf Lager halten (z.B. Filter, Dichtungen, Leuchtmittel), um Ausfallzeiten zu minimieren; Lagerbestand pflegen und rechtzeitig nachbestellen. | 
Erläuterung Priorität:
Betriebssicherheit und Wartung haben höchste Priorität, da Ausfälle der technischen Infrastruktur sofort Produktion und Büroarbeit beeinträchtigen könnten. Die ersten Jahre sind dabei besonders kritisch: gut geplante Wartung und aktives Gewährleistungsmanagement sind hoch priorisiert, um teure Ausfälle zu vermeiden und Ansprüche gegenüber dem GU nicht zu verlieren. Ein technischer Servicedesk und Ersatzteillager sind sinnvoll (mittel), können aber teils auch mit etwas niedrigerer Dringlichkeit implementiert werden, sobald der Grundbetrieb stabil läuft.
Cluster 2: Produktions- und Laborinfrastruktur unterstützen
Hier stehen Aufgaben im Vordergrund, die speziell die Anforderungen der Fertigung, des Hochregallagers und der Prüflabore betreffen. Diese Bereiche stellen besondere Ansprüche an Klima, Versorgung und technische Ausrüstung. Der Gruppenleiter Technisches FM sorgt dafür, dass die arbeits- und produktionsrelevanten technischen Systeme stets verfügbar und optimal eingestellt sind.
Produktions- und Laborinfrastruktur unterstützen
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Klima- und Umweltbedingungen in Fertigung/Labor steuern | Hoch | Spezielle Anforderungen in Produktion und Labors sicherstellen (z.B. konstante Temperaturen, Reinraum- oder Staubschutz für Prüflabore, ggf. ESD-Schutz); Anlagenparameter regelmäßig prüfen und anpassen. | 
| Technische Versorgung für Maschinen sicherstellen | Hoch | Bereitstellung von Medien wie Druckluft, Kühlwasser oder Spezialgasen für Produktionsanlagen/Labore sicher planen; Ausfallsicherheit durch Redundanzen (z.B. Notstrom für kritische Anlagen) gewährleisten. | 
| Betreuung von Förder- und Lagersystemen | Hoch | Technische Überwachung der Hochregalanlage und interner Fördertechnik (z.B. automatische Förderbänder, Regalbediengeräte); regelmäßige Inspektion auf Verschleiß und Koordination von Spezialfirmen für Wartung. | 
| Kalibrierung und Wartung Mess- und Prüftechnik begleiten | Mittel | In Prüflaboren sicherstellen, dass gebäudegebundene Anlagen (z.B. Laborabzüge, Prüfstands-Infrastruktur) regelmäßig kalibriert und gewartet werden; ggf. mit Fachabteilungen Termine koordinieren. | 
| Anpassungsprojekte in Produktion/Labor technisch umsetzen | Mittel | Bei Änderungen oder Erweiterungen (z.B. neue Maschinen, Umbau einer Laborfläche) die technische Infrastruktur anpassen (Stromanschlüsse, Abluft, Medienzuführungen) – Planung und Umsetzung in Abstimmung mit Produktion/Engineering. | 
Erläuterung Priorität:
Die Unterstützung kritischer Kernbereiche wie Fertigung und Labore hat höchste Priorität, da hier jede Störung direkt wertschöpfende Prozesse trifft. Klima- und Versorgungsstabilität sowie die Betreuung der Hochregallager-Technik sind daher absolut vorrangig. Aufgaben wie Kalibrierungsunterstützung oder kleinere Umbauten sind mittel priorisiert – sie müssen eingeplant werden, haben aber meist etwas längere Vorläufe und treffen nicht sofort die gesamte Produktion.
Cluster 3: Sicherheit, Prüfungen und technische Compliance
Dieser Cluster enthält Aufgaben, die sicherstellen, dass alle technischen Anlagen sicher betrieben werden und gesetzliche Prüfpflichten erfüllt sind – ein zentraler Teil der Betreiberverantwortung aus technischer Sicht. Der Gruppenleiter Technisches FM plant und überwacht wiederkehrende Prüfungen, Wartungen nach gesetzlichen Vorgaben und hält Sicherheitsstandards ein.
Sicherheit, Prüfungen und technische Compliance
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Prüfpflichtige Anlagen fristgerecht prüfen lassen | Hoch | Gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen organisieren: z.B. TÜV-Abnahmen für Aufzüge und Druckbehälter, Prüfung von Regalanlagen (jährlich nach DGUV), Brandschutzklappen und Rauchabzugsanlagen testen, Blitzschutz prüfen etc. Alle Fristen in einem Prüfplan festhalten. | 
| Brandschutztechnische Wartungen sicherstellen | Hoch | Regelmäßige Wartung der Brandmeldeanlage, Sprinkler, Feuerlöscher, Wandhydranten gemäß Normen; sicherstellen, dass Brandschutzanlagen jederzeit funktionstüchtig sind. | 
| Energiemonitoring und -berichte durchführen | Mittel | Energiedaten der technischen Anlagen auswerten (Strom, Gas, Wärme, Wasser); an Head of FM berichten und Einsparpotenziale aufzeigen. Unterstützt auch Nachweis für Nachhaltigkeitsziele. | 
| Arbeitssicherheit bei technischen Arbeiten | Mittel | Sicherstellen, dass bei Wartung/Reparatur Arbeitsschutz eingehalten wird (Absperrungen, Lockout-Tagout bei elektrischen Arbeiten, PSA für Mitarbeiter); Sicherheitsunterweisungen für Techniker organisieren. | 
| Notfallpläne für technische Störungen pflegen | Mittel | Pläne für Ausfall kritischer Technik aktuell halten (z.B. Vorgehen bei Stromausfall, Heizungsausfall im Winter, Kälteanlage-Ausfall im Serverraum/Labor); regelmäßige Übungen oder Checks der Notstromaggregate durchführen. | 
| Technische Dokumentation aktualisieren | Mittel | Nach Umbauten oder Änderungen an Anlagen die Pläne/Dokumente fortschreiben, damit jederzeit aktuelle technische Unterlagen vorliegen (wichtig für Prüfungen und Fehlersuche). | 
Erläuterung Priorität:
Gesetzliche Prüfungen und Brandschutz sind hoch priorisiert, da Versäumnisse hier gravierende Sicherheitsrisiken und Rechtsfolgen bedeuten. Diese Termine müssen unbedingt eingehalten und dokumentiert werden. Energiemonitoring und Arbeitssicherheit bei internen Abläufen sind mittel wichtig – kontinuierlich zu betreiben, aber sie stehen nach den akuten Sicherheitsprüfungen. Notfallkonzepte und Dokumentationspflege sind ebenfalls mittel priorisiert: essenziell für langfristige Betriebssicherheit, aber in der tagtäglichen Dringlichkeit oft nachrangig gegenüber unmittelbar anstehenden Prüf- und Wartungspflichten.
Cluster 4: Energiemanagement und Nachhaltigkeit (optional)
Hinweis: Dieser Cluster wird erwähnt, da der Neubau ein nachhaltiges, modernes Gebäude ist. Falls das Energiemanagement nicht separat betrachtet wird, können die Aufgaben in Cluster 1 und 3 integriert werden. Ansonsten gilt: den Ressourcenverbrauch optimieren und nachhaltige Betriebsweisen sicherstellen.
Energiemanagement und Nachhaltigkeit (optional)
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Energieoptimierung der Anlagen vornehmen | Mittel | Parameter der Gebäudeleittechnik kontinuierlich optimieren (z.B. Temperaturabsenkung nachts, intelligente Lüftungssteuerung), um Energie einzusparen ohne Komfort-/Produktivitätseinbußen. | 
| Nachhaltigkeitstechnologien betreuen | Mittel | Betrieb von ggf. vorhandenen Photovoltaikanlagen, Wärmerückgewinnung oder Regenwassernutzungsanlagen optimieren und warten. | 
| Kennzahlen zu Verbrauch und Kosten auswerten | Mittel | Regelmäßige Analyse von Energie- und Medienverbräuchen; Identifikation von Ausreißern oder Einsparpotenzial; Berichte an Head of FM zwecks Maßnahmenplanung. | 
Erläuterung Priorität:
Energiemanagement-Aufgaben sind mittel priorisiert. Sie tragen zur Kostenersparnis und Nachhaltigkeitszielen bei, sind jedoch meist nicht so zeitkritisch wie akute Betriebsaufgaben. Mittelfristig (nach Inbetriebnahme) sollten diese Tätigkeiten aber forciert werden, um die Vorteile des modernen Gebäudes voll auszuschöpfen.
Rollenprofil:
Der Gruppenleiter Facility Services verantwortet alle Soft FM-Leistungen, die den Arbeitsplatz und das Umfeld für die Mitarbeiter angenehm, sauber und sicher machen. Dazu gehören Reinigung, Gebäudedienste, Empfang und Poststelle, Sicherheitsdienst (Werkschutz), Konferenzservice sowie Flächenmanagement (Büroorganisation, Umzüge). Er koordiniert die entsprechenden Dienstleister oder eigenes Personal in diesen Bereichen und stellt die Servicequalität sicher.
Cluster 1: Reinigungs- und Entsorgungsmanagement
Dieser Cluster umfasst die Sauberkeit im Gebäude und die ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen. Eine saubere Arbeitsumgebung in Büros, Produktionshallen, Laboren und Sozialbereichen ist nicht nur eine Frage der Optik, sondern auch der Hygiene und Arbeitssicherheit. Ebenso muss die Abfallentsorgung geregelt sein, inklusive Recycling und ggf. Sondermüll (Labor-/Industrieabfälle).
Reinigungs- und Entsorgungsmanagement
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Reinigungskonzept für alle Bereiche festlegen | Hoch | Umfang und Frequenz der Reinigung definieren: z.B. tägliche Büro- und Sanitärreinigung, spezialisierte Hallenreinigung in Fertigung (z.B. Maschinenumfeld), Laborreinigung mit besonderen Anforderungen, regelmäßige Grundreinigungen. | 
| Reinigungsdienstleister steuern | Hoch | Vertragsmanagement des Reinigungspersonals: Qualität kontrollieren (Stichproben, Rundgänge), Feedback der Mitarbeiter auswerten, Anpassungen der Leistungen veranlassen. | 
| Industriereinigung und Maschinennahe Sauberkeit | Hoch | Sicherstellen, dass in Fertigung und Lager zusätzliche Reinigungsaufgaben erfüllt werden (Ölspuren entfernen, Späne entsorgen, Rutschgefahr vorbeugen); ggf. Spezialfirmen oder interne Teams für Hallen- und Maschinenreinigung koordinieren. | 
| Abfall- und Wertstoffentsorgung organisieren | Hoch | Infrastruktur für Mülltrennung und -entsorgung bereitstellen (ausreichend Behälter, Sammelstellen); Entsorgungslogistik mit externem Entsorger einrichten (inkl. Gefahrstoffentsorgung aus Labors, Produktionsabfällen). | 
| Hygienestandards überwachen (inkl. Sanitärbereiche) | Mittel | Kontrollen durchführen, ob Sanitär- und Kantinenbereiche hygienisch einwandfrei gereinigt sind; Nachschub von Verbrauchsmaterial (Seife, Papier) sicherstellen; bei Mängeln sofort nachsteuern. | 
| Winterdienst und Außenreinigung einplanen | Mittel | Reinigung und Sicherheit auf Außenflächen sicherstellen (Gehwege, Parkplätze vom Laub befreien, im Winter Räum- und Streudienst für Schnee/Eis organisieren), damit die Zugänge stets sicher sind. | 
Erläuterung Priorität:
Reinigung und Abfallentsorgung sind für den täglichen Betriebsstart in der neuen Zentrale essentiell (hoch) – zum Tag der Eröffnung müssen alle Bereiche sauber, funktionsfähig und sicher sein. Besonders in der Produktion und im Lager darf Schmutz nicht Prozesse stören (z.B. rutschige Böden). Diese Tätigkeiten sind daher von Beginn an hoch priorisiert. Die Einhaltung von Hygiene in Toiletten und Kantine sowie Außenanlagenpflege ist ebenfalls wichtig, aber eher mittel priorisiert, da z.B. Winterdienst saisonabhängig ist und während der warmen Monate weniger akut, jedoch spätestens zum ersten Winter geregelt sein muss.
Cluster 2: Sicherheitsdienst und Empfang
Dieser Cluster deckt die Zugangskontrolle, Bewachung und Besucherbetreuung ab. Der neue Standort muss geschützt werden (Waren, Anlagen und Know-how in Produktion/Labor), zugleich sollen Mitarbeiter und Gäste sich sicher und willkommen fühlen. Der Facility Services Leiter stellt daher einen funktionierenden Werkschutz und einen professionellen Empfangsdienst sicher, oft in Kombination mit einer zentralen Pforte/Empfang.
Sicherheitsdienst und Empfang
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Werkschutz und Pforte organisieren | Hoch | Sicherheitsdienst einrichten: Wachpersonal disponieren (Werkschutz rund um die Uhr oder nach Bedarf), Objektkontrollen planen, Streifengänge im Gebäude/auf dem Gelände definieren; zentrale Pforte für Ein- und Ausgangskontrolle etablieren. | 
| Zutrittskontrollsystem betreiben | Hoch | Elektronisches Zutrittssystem (Ausweiskarten, Drehkreuze, Schranken) einführen und verwalten: Rechtevergabe steuern (wer darf wo hinein), Besucherausweise managen, verlorene Karten sperren. | 
| Empfangs- und Besucherservice schulen | Hoch | Empfangsmitarbeiter (eigene oder Dienstleister) auswählen und trainieren: freundlicher Empfang, Anmeldung von Besuchern, Telefonzentrale, Weiterleitung an Ansprechpartner; Notfallprozedere (z.B. wie bei Evakuierung zu reagieren ist) einüben. | 
| Sicherheits- und Notfallroutinen einüben | Mittel | Mit dem Sicherheitsdienst und Empfang regelmäßige Übungen durchführen: z.B. Abläufe bei Einbruchalarm, Unfall eines Mitarbeiters, Evakuierungsalarm. Abstimmung mit Head of FM/HSE bei Notfallszenarien. | 
| Videoüberwachung und Alarmanlagen betreuen | Mittel | Falls vorhanden: CCTV-Systeme und Einbruchmeldeanlage im Blick behalten, Alarmmeldungen auswerten und zusammen mit dem Sicherheitsdienst bearbeiten; Wartung/Tests dieser Sicherheitstechnik koordinieren (ggf. mit Technischem FM). | 
| Post- und Lieferlogistik am Empfang steuern | Mittel | Poststelle integrieren: Eingangspost annehmen, sortieren und verteilen; Paketanlieferungen entgegennehmen, interne Kurierdienste organisieren. Diese Aufgabe wird oft am Empfang mit erledigt und muss organisiert werden, um den Bürobetrieb zu unterstützen. | 
Erläuterung Priorität:
Sicherheit und Empfang sind für einen geordneten Beginn hoch priorisiert. Speziell die Einrichtung des Werkschutzes und die Zutrittskontrolle ab Tag 1 müssen stehen, da am neuen Standort Know-how-intensiver Betrieb (Labore, Entwicklung) und wertvolle Anlagen geschützt werden müssen. Ebenso soll ein reibungsloser Empfang für Mitarbeiter und Gäste von Anfang an gegeben sein – hier gibt es keine “Einarbeitungszeit”, daher Trainings und Organisation vor Eröffnung sind hoch anzusetzen. Notfallübungen und technische Überwachungssysteme sind mittel priorisiert – wichtig, aber teils nachgelagert (Übungen können einige Wochen nach Bezug stattfinden, sobald Personal eingearbeitet ist).
Cluster 3: Büroflächen- und Umzugsmanagement
Dieser Aufgabenbereich betrifft die Organisation der Büroarbeitsplätze und allgemeinen Flächen sowie die Koordination von Umzügen und internen Änderungen. Im Zuge des Zusammenzugs zweier Standorte in den Neubau fällt insbesondere zu Beginn ein großer Umzugs- und Einrichtungsaufwand an. Später gehört die Verwaltung der Flächennutzung, Möblierung und Umzüge im laufenden Betrieb dazu.
Büroflächen- und Umzugsmanagement
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Arbeitsplatz-Layout und Möblierung umsetzen | Hoch | Sicherstellen, dass Büros, Konferenzräume, Empfang etc. gemäß Planung eingerichtet sind: Möbel aufstellen, IT-Arbeitsplätze nach Plan positionieren (in Abstimmung mit IT), Beschilderung anbringen. Zur Eröffnung muss jeder Mitarbeiter seinen ausgestatteten Arbeitsplatz vorfinden. | 
| Koordination des großen Anfangsumzugs | Hoch | Detaillierte Planung des Umzugs aus Bergedorf/Schwarzenbek in den Neubau: Umzugsfirma beauftragen, Zeitpläne erstellen (möglichst zwischen Produktionstakten), Inventarlisten führen, damit nichts verlorengeht; Kommunikation an Mitarbeiter (Packanweisungen, Zeitfenster). | 
| Steuerung interner Umzüge und Flächenwechsel | Mittel | Nach Bezug laufend anfallende Umorganisationen begleiten: z.B. Abteilungen wachsen, tauschen Räume – Umzüge intern planen, Möbel- und Aktenlogistik organisieren. Schnelle Reaktion auf geänderte Flächenbedarfe gewährleisten. | 
| Möbel- und Ausstattungsmanagement | Mittel | Bestandsverwaltung der Büromöbel und Ausstattung (Reservestühle, Ersatzmobiliar lagern); bei Schäden oder Neubedarf Nachbestellungen veranlassen. Ergonomische Ausstattung der Arbeitsplätze im Blick haben (ggf. höhenverstellbare Tische, Monitore etc. bereitstellen in Zusammenarbeit mit Arbeitsschutz). | 
| Flächenbelegungsplanung und -optimierung | Mittel | Überblick über Nutzung aller Räume behalten: Bürobelegungspläne pflegen, statistisch auswerten ob Flächen optimal genutzt sind; Vorschläge machen, wenn z.B. Verdichtungen oder Neuaufteilungen nötig werden, um Flächen effizient zu nutzen. | 
Erläuterung Priorität:
Zu Beginn stehen das Einrichten der Arbeitsplätze und der Großumzug absolut im Vordergrund – diese Aufgaben sind hoch priorisiert, da sie die Voraussetzung dafür sind, dass ab Eröffnung alle Mitarbeiter arbeitsfähig sind und der Geschäftsbetrieb nicht unterbrochen wird. Nachdem der Umzug abgeschlossen ist, werden die laufenden Aufgaben wie interne Umzüge und Flächenoptimierung mittel wichtig: sie sind Teil des kontinuierlichen FM-Service, allerdings weniger zeitkritisch als der initiale Bezug.
Cluster 4: Konferenz- und Veranstaltungsservice
Der neue Standort wird über moderne Meeting- und Konferenzbereiche verfügen, die für interne Besprechungen, Kundentermine oder Schulungen genutzt werden. Dieser Cluster beinhaltet die Leistungen, die einen reibungslosen Ablauf von Meetings und Veranstaltungen ermöglichen – von der Technik bis zur Raumbewirtschaftung. Zudem fällt hierunter ggf. die Unterstützung von Unternehmensveranstaltungen am Standort.
Konferenz- und Veranstaltungsservice
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Konferenzraummanagement einführen | Hoch | Buchungssystem für Meeting- und Konferenzräume implementieren (ggf. elektronisches Reservierungstool); Prozesse definieren, damit Räume bedarfsgerecht gebucht und genutzt werden können. | 
| Tagungs- und Präsentationstechnik betreuen | Hoch | Sicherstellen, dass Beamer/Displays, Videokonferenzanlagen, Konferenztelefone in allen Besprechungsräumen eingerichtet, funktionsfähig und für Nutzer einfach bedienbar sind (in Zusammenarbeit mit IT). Vor wichtigen Terminen Technik testen, bei Bedarf Unterstützung leisten. | 
| Raumsetup und -service koordinieren | Mittel | Bei größeren Veranstaltungen oder Workshops Räume vorbereiten (Bestuhlung anpassen, zusätzliche Ausstattung wie Whiteboards, Flipcharts bereitstellen); nach Veranstaltungen Rückbau und Reinigung veranlassen, damit Räume schnell wieder nutzbar sind. | 
| Catering für Meetings abstimmen | Mittel | Enge Abstimmung mit Betriebsgastronomie bei Bewirtungen: z.B. Kaffee, Kaltgetränke oder Snacks für Meetings bereitstellen; für ganztägige Workshops eventuell Lunch organisieren. Facility Services kümmert sich um Bestellung und rechtzeitige Bereitstellung im Raum. | 
| Event-Management unterstützen | Mittel | Bei Standort-Veranstaltungen (z.B. Kundenevents, Mitarbeiterversammlungen) logistische Unterstützung bieten: Auf-/Abbau von Mobiliar, Technik bereitstellen, Einlass koordinieren. Auch hier mit anderen Abteilungen (Marketing, Gastronomie, Sicherheit) zusammenarbeiten. | 
Erläuterung Priorität:
Ein funktionsfähiges Konferenzraummanagement und die Technikbetreuung sind hoch priorisiert, da Geschäftsmeetings und Kundentermine oft unmittelbar nach Bezug stattfinden werden und professionell ablaufen müssen. Nichts wäre peinlicher als nicht funktionierende Präsentationstechnik beim ersten wichtigen Kundentermin – daher muss dies vom ersten Tag an sichergestellt sein. Die weiteren Serviceaufgaben rund um Raumsetup, Catering und Events sind mittel priorisiert: wichtig für Komfort und reibungslose Abläufe, aber in der Dringlichkeit etwas nachrangig und planbar (z.B. Veranstaltungen werden im Voraus koordiniert).
Rollenprofil:
Der Gruppenleiter Betriebsgastronomie (Kantinenleitung) ist zuständig für die Verpflegung der Mitarbeiter und Gäste am Standort. Er managt den gesamten Kantinenbetrieb – von der Essensplanung und Beschaffung der Lebensmittel über die Überwachung der Speisenzubereitung bis zur Einhaltung von Hygienestandards. Zudem koordiniert er ggf. Catering für interne Veranstaltungen. Das Ziel ist, eine attraktive, sichere und wirtschaftliche Verpflegung anzubieten, die zur Mitarbeiterzufriedenheit beiträgt.
Cluster 1: Kantinenbetrieb und Personalmanagement
In diesem Cluster geht es um die tägliche Betriebsorganisation der Kantine und die Führung des Kantinenpersonals bzw. Steuerung des Catering-Dienstleisters. Alle Abläufe vom Wareneingang bis zur Essensausgabe müssen reibungslos ineinandergreifen, um einen pünktlichen und qualitativ guten Service in der Frühstücks- und Mittagszeit sicherzustellen.
Küchen- und Serviceteam aufstellen und einweisen
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Küchen- und Serviceteam aufstellen und einweisen | Hoch | Kantinenpersonal einstellen (bzw. externen Caterer vertraglich binden) und vor Eröffnung schulen: Arbeitsabläufe, Rezepturen, Portionsgrößen, Kassenbedienung, Kundenumgang etc. klarmachen, damit ab dem ersten Tag eingespielte Abläufe herrschen. | 
| Speiseplan und Betriebszeiten festlegen | Hoch | Attraktiven Wochenspeiseplan entwickeln (abwechslungsreiche Gerichte, vegetarische Optionen, Salatbar etc.) und Öffnungszeiten definieren (z.B. Frühstück, Mittag) nach dem Bedarf der Mitarbeiter. Diese Rahmenplanung vor Start festlegen und kommunizieren. | 
| Warenbeschaffung und Lieferanten koordinieren | Hoch | Verträge mit Lebensmittel-Lieferanten und Getränkelieferanten abschließen; Bestellprozesse einrichten, um stets frische Zutaten vorrätig zu haben. Besonderes Augenmerk auf Startwoche: ausreichende Mengen disponieren, aber Übervorrat vermeiden. | 
| Tagesbetrieb leiten und überwachen | Hoch | Im laufenden Betrieb sicherstellen, dass Produktion der Speisen, Ausgabe, Kassenablauf reibungslos laufen; bei Engpässen (hoher Andrang, Personalausfall) flexibel reagieren; tägliche Kassenabrechnung und Inventur kritischer Vorräte kontrollieren. | 
| Feedbacksystem für Mitarbeiter etablieren | Mittel | Möglichkeit schaffen, anonym oder direkt Feedback zum Kantinenessen zu geben (Geschmack, Auswahl, Preis-Leistung); das Team wertet Rückmeldungen aus und passt Angebot oder Service entsprechend an. | 
| Wirtschaftlichkeit überwachen | Mittel | Kalkulation der Speisen, Kontrolle der Wareneinsätze und Verkaufspreise, um Kostendeckung bzw. das vorgegebene Budgetziel zu erreichen; regelmäßige Kennzahlenauswertung (z.B. Deckungsbeitrag pro Essen, Auslastung der Kantine). | 
Erläuterung Priorität:
Personal, Speiseplanung, Beschaffung und täglicher Ablauf sind hoch priorisiert, denn die Kantine muss ab dem ersten Öffnungstag funktionieren – Essen zur Mittagszeit ist ein Grundbedürfnis der Belegschaft und beeinflusst die Stimmung deutlich. Ein gutes erstes Eindruckserlebnis (leckeres, pünktliches Essen in Woche 1) ist wichtig. Feedback und Wirtschaftlichkeitskontrolle sind mittel priorisiert: Diese können nach dem Betriebsstart etabliert und verfeinert werden, wenn der Alltagsbetrieb läuft und erste Erfahrungswerte vorliegen.
Cluster 2: Speisenangebot und Lieferantenmanagement
Dieser Cluster fokussiert auf das Angebot selbst – also Menügestaltung, Qualität der Zutaten und Zusammenarbeit mit Lieferanten. Ziel ist ein abwechslungsreiches, gesundes und qualitativ hochwertiges Angebot sicherzustellen, das den Geschmack der Mitarbeiter trifft und eventuell spezielle Ernährungsbedürfnisse berücksichtigt.
Speisenangebot und Lieferantenmanagement
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Menüvielfalt und Ernährungsaspekte planen | Hoch | Wöchentliche Speisepläne so gestalten, dass verschiedene Geschmäcker bedient werden: z.B. ein Fleisch/Fischgericht, ein vegetarisches Gericht, leichte Kost, ggf. regionale Spezialitäten. Auch auf Ausgewogenheit (Gemüseanteil, Vollkorn) achten, damit das Kantinenessen gesundheitsförderlich ist. | 
| Saisonale Aktionen und Sondergerichte anbieten | Mittel | Für Abwechslung sorgen durch saisonale Angebote (z.B. Spargelzeit, Grilltage im Sommer) oder Aktionswochen (Länderwochen, Feiertagsgerichte). Dies hält die Kantine interessant und kann mittel- bis langfristig erfolgen, sobald der Grundbetrieb stabil läuft. | 
| Lieferantenauswahl und -bewertung | Hoch | Geeignete Lieferanten für Lebensmittel auswählen (Qualität, Zuverlässigkeit, Preis prüfen); regelmäßige Bewertung der Lieferanten (Frische der Ware, Einhaltung Kühlkette etc.), um hohe Qualität sicherzustellen. Bei Mängeln ggf. Lieferanten wechseln. | 
| Lagerhaltung und Warenrotation | Hoch | Lebensmittellager im Griff haben: FIFO-Prinzip anwenden, Verfallsdaten überwachen, Kühl- und Tiefkühlware korrekt lagern. Sicherstellen, dass nichts verdirbt und stets frische Zutaten verwendet werden. | 
| Getränke- und Automatenservice betreuen | Mittel | Versorgung mit Getränken (Wasser, Kaffee, Softdrinks) koordinieren: ggf. Wasserspender aufstellen, Kaffeeautomaten betreuen (Befüllung, Reinigung), Snackautomaten mit Zulieferer bewirtschaften. Dieser Service ergänzt das Speisenangebot und sollte reibungslos im Hintergrund laufen. | 
Erläuterung Priorität:
Die Qualität und Vielfalt des Speisenangebots hat hohe Priorität, da sie direkt die Akzeptanz der Kantine beeinflusst. Hier sind eine durchdachte Planung und strikte Lieferantenkontrolle essenziell, damit die Mitarbeiter zufriedengestellt werden. Sonderaktionen und Automatenservice sind mittel wichtig – sie tragen zur Zufriedenheit bei, sind aber nicht unmittelbar zum Start kritisch. Aktionen können nach und nach eingeführt werden; Automaten müssen zwar funktionieren, laufen jedoch oft eigenständig mit weniger täglichem Aufwand.
Cluster 3: Hygiene und Qualitätssicherung
In diesem Cluster sind alle Aufgaben gebündelt, die der Lebensmittelsicherheit und Hygiene dienen. Als Teil der Betreiberverantwortung muss die Gastronomie den strengen Vorgaben des Lebensmittelrechts genügen. Die Gesundheit der Mitarbeiter steht auf dem Spiel, daher gelten hier hohe Standards (HACCP-Konzepte, Hygieneschulungen, Reinigungspläne). Zudem geht es um kontinuierliche Qualitätskontrolle der zubereiteten Speisen.
Hygiene und Qualitätssicherung
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| HACCP-Konzept implementieren | Hoch | Umfassendes Hygienekonzept einführen: Kritische Kontrollpunkte vom Wareneingang über Lagerung, Zubereitung bis Ausgabe definieren; Temperaturkontrollen, Probeentnahmen und Reinigungspläne festlegen. | 
| Hygieneschulungen für Küchenpersonal | Hoch | Sämtliche Mitarbeiter in Küche und Ausgabe in Lebensmittelhygiene einweisen (persönliche Hygiene, Kreuzkontamination vermeiden, Reinigungsvorgaben); regelmäßige Auffrischungen planen. | 
| Reinigungs- und Desinfektionspläne umsetzen | Hoch | Tägliche/ wöchentliche Reinigung der Küche, Geräte und Kantinenflächen nach Plan durchführen (z.B. Fritteusen reinigen, Böden wischen, Schneidebretter desinfizieren); Kontrollen dokumentieren. | 
| Amtliche Kontrollen vorbereiten | Hoch | Auf Besuche durch Lebensmittelüberwachungsamt vorbereitet sein: Alle Unterlagen (Temperaturlisten, Schulungsnachweise) bereithalten; Mängelpunkte aus vergangenen Audits (falls vorhanden) abstellen; proaktive Selbstkontrollen durchführen. | 
| Speisenqualität prüfen und verbessern | Mittel | Stichprobenartige Verkostung der Gerichte durch Kantinenleitung oder ausgewählte Mitarbeiter; Qualität und Geschmack bewerten und mit Kochteam Verbesserungen (Würzung, Gargrad) besprechen. | 
| Abfallmanagement in der Küche | Mittel | Entsorgung von Küchenabfällen (Speisereste, Verpackungen) nach Hygienevorschrift organisieren; Speisereste mengenmäßig erfassen, um Überproduktion zu reduzieren. | 
Erläuterung Priorität:
Hygiene und Lebensmittelsicherheit kennen kein Pardon – diese Aufgaben sind oberste Pflicht (hoch). Bereits ab dem ersten Tag muss ein funktionierendes HACCP-Konzept laufen, weil sonst Gesundheitsgefahren drohen und behördliche Beanstandungen folgen könnten. Daher stehen Hygieneschulungen, Reinigungspläne und Dokumentation ganz oben auf der Prioritätenliste. Die laufende Speisenqualitätsprüfung und Abfallmanagement sind wichtig für Effizienz und Zufriedenheit, aber mittel priorisiert, da hier kleinere Optimierungen kontinuierlich nachgezogen werden können, sobald der Regelbetrieb etabliert ist.
Cluster 4: Catering und besondere Anlässe (optional)
Hinweis: Sollte die Betriebsgastronomie auch Catering für Besprechungen oder Events abdecken, fallen diese Aufgaben in einen eigenen Cluster. Falls ein externer Caterer für Veranstaltungen separat zuständig ist, kann dieser Punkt entfallen oder vom Facility Services Bereich koordiniert werden. Hier nehmen wir an, dass die Kantine auch interne Catering-Wünsche bedient.
Catering und besondere Anlässe
| Tätigkeit | Priorität | Erläuterung | 
|---|---|---|
| Meeting- und Konferenzcatering anbieten | Mittel | Kleine Cateringangebote für Meetings bereitstellen (z.B. belegte Brötchen, Kaffee/Tee für Workshops). In Abstimmung mit Facility Services die Bestellungen aufnehmen und termingerecht liefern. | 
| Veranstaltungsbewirtung organisieren | Mittel | Für interne Events (Betriebsfeiern, Kundenbesuche mit Bewirtung) Menüvorschläge machen, Zusatzpersonal einplanen und reibungslosen Service sicherstellen. | 
| Sonderverpflegung berücksichtigen | Mittel | Auf spezielle Anforderungen eingehen (z.B. veganes Catering bei Bedarf, Allergiker-Hinweise bei Buffets). Dies ist Teil der Servicequalität bei besonderen Anlässen. | 
Erläuterung Priorität:
Catering-Aufgaben sind in der Regel mittel prioritär einzuordnen. Sie werden ereignisbezogen aktiviert und müssen dann zuverlässig erfüllt werden, sind aber nicht für den Grundbetrieb der Kantine täglich erforderlich. Wichtig ist, rechtzeitig mit der Planung zu beginnen, wenn Veranstaltungen anstehen, damit die Betriebsgastronomie dies leisten kann, ohne den regulären Kantinenbetrieb zu stören.
